Was hat es mit der Maskenarbeit auf sich?
In der Maske wird lebendig, was ist. Unbewusstes Material, Überzeugungen, Projektionen, existenzielle Themen werden sichtbar und damit anschaubar. Die Maske ist ein Mittel der Bewusstmachung. Innere Stimmen, Anteile meiner Selbst finden eine äußere Form. Dadurch setze ich sie gleichsam aus mir heraus und bekomme somit die Möglichkeit, mich zu differenzieren. Bevor eine heilsame Integration der oft unliebsamen Anteile erfolgen kann, ist es wichtig, diese Anteile näher kennen zu lernen, ihnen eine Gestalt, eine Stimme zu geben.
Die Maske ermöglicht es uns, unterschiedlichen Identitäten und Anteilen in uns eine äußere Form zu geben und sie bewusst zu erleben. Ein liebevolles Annehmen dieser inneren Anteile und Potenziale hilft uns, aktuelle Lebensthemen zu klären. Im Maskenspiel erleben wir Lebensthemen wieder, die sich auf symbolischer Ebene aus der Interaktion mit anderen Maskenwesen ergeben. Die Bühne des Lebens entfaltet sich in einem geschützten Rahmen und kann in einer gemeinsamen Reflexion liebevoll angeschaut werden.
Selbsheilungsprozess und rituelle Anfertigung von Masken
Verschiedene rituelle Stadien
Vision: Vor jedem Maskenbau suchst du nach einer Vision von ihr. Im Symbolkreis der acht Himmelsrichtungen sitzend, nimmst du wahr, wohin dich die Spur führt, der Du durch Klänge, Töne, Rhythmen Energie gibst. Die Klänge führen dich zu deiner Vision deiner Maske.
Schöpfung: Die Schöpfung findet statt, indem deine Körperenergie in den Lehm oder Ton hineingeht. Hineindrückt, herausholt, Übergänge schafft, in der Tonlandschaft. Höhlen und Berge bilden sich im Ton heraus – eine Gesichtslandschaft entsteht.
Geburt: Die Geburt der elastischen zerbrechlichen Maskenhaut aus getrocknetem Kleisterpapier, die ihren Tonkörper verlässt, indem sie abgehoben wird. Manchmal ist ein Einschnitt mit einem Messer notwendig, um die Maske zu befreien.
Odem einhauchen: Ihr gegenüber sitzen, für sie singen oder Gong, Klangschale, Flöte und Trommel spielen.
Maske orten: Die Maske orten, ihr einen Ort suchen, einen Hintergrund geben, der deutlich macht, wer sie ist, welche Kräfte in ihr verborgen sind.
Benennung: Die Benennung der Maske. Das ist die mythische Funktion des Menschen, zu benennen und sich die Dinge anzueignen. Indem ich einen Namen gebe, gebe ich Bedeutung.
Verwandlung: Indem ich in der Maske meinen Körper leihe, meine Kraft der Bewegung, ihr meine Stimme gebe, beginnt sie zu leben. Ich suche Zugang zu den Tiefen der Einweihungshöhle, die sie darstellt.
Rückkehr: Die Rückverwandlung ist notwendiger Bestandteil eines Maskenspiels. Rückkehr über die Grenze. Wie beim Aufwachen aus einem beeindruckenden Traum bringe ich Fragmente des Ganz Anderen mit mir.
Hier ein anschauliches Video meiner Ausbilderin Birke Knopp zum Thema Maske, Mythos, Ritual.
Johanna Bascle
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Kloster Buddhas Weg
Buddhas Weg 4
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